knitr::opts_chunk$set(echo = FALSE, results = 'asis')
r6obj_docstat <- rmddochelper::R6ClassDocuStatus$new()
r6obj_docstat$set_current_status(psVersion = "0.0.901",
                                 psStatus  = "Initialisation",
                                 psProject = "[REPLACE_WITH_PROJECT]")
r6obj_docstat$include_doc_stat(psTitle = "## Document Status")
r6ob_abbrtable <- rmddochelper::R6ClassTableAbbrev$new()
### # include table of abbreviations only, if there are any
if (!r6ob_abbrtable$is_empty_abbr())
  r6ob_abbrtable$include_abbr_table(psAbbrTitle = "## Abbreviations")

Zuchtwertschätzung aufgrund von Nachkommen

Wir nehmen an, dass $\tilde{y}_s$ der Mittelwert von $n$ Messungen der $n$ Nachkommen von Stier $s$ darstellen. Jede der $n$ Töchter von Stier $s$ hat also genau eine Messung. Die $n$ Töchter von Stier $s$ sind also Halbgeschwister und wir nehmen an, dass sie nur über den Vater verwandt sind. Der geschätzte Zuchtwert von Stier $s$ ist somit

\begin{equation} \hat{a}_s = b(\tilde{y}_s - \mu) \label{eq:BreedValOffspring} \end{equation}

wobei

\begin{equation} b = \frac{cov(a,\tilde{y})}{var(\tilde{y})} \label{eq:RegCoeffOffspring} \end{equation}

Damit wir das 95% Vertrauensintervall bestimmen können, nehmen wir an, dass die geschätzten Zuchtwerte einer Normalverteilung $\mathcal{N}(\hat{a}_s, var(\hat{a}_s))$ mit Mittelwert $\hat{a}_s$ und Varianz $var(\hat{a}_s)$ folgen.

Wir berechnen nun Zähler und Nenner von (\ref{eq:RegCoeffOffspring}) separat und fügen diese dann wieder zusammen. Als Vorbereitung schauen wir uns noch die Zerlegung der phänotypischen Beobachtung an.

$$\tilde{y}_s = \mu + {1\over n}\sum_i a_i + {1\over n}\sum_i e_i$$

Die genetisch additiven Werte $a_i$ lassen sich zerlegen in

$$a_i = {1\over 2}(a_s + a_d) + m_i$$

wobei $m_i$ als Mendelian Sampling bezeichnet wird und die Abweichung eines Zuchtwertes vom Elterndurchschnitt darstellen. Diese $m_i$-Effekte sind unkorreliert zu den Zuchtwerten und heben sich aufgrund ihrer Definition als Abweichungen über alle Halbgeschwister auf, d.h. $\sum_i m_i = 0$.

\begin{equation} \tilde{y}s = \mu + {1\over 2}a_s + {1\over n}\sum_i a{d(i)}/2 + {1\over n}\sum_i e_i \label{eq:EffectYtilde} \end{equation}

Dies setzen wir in die Formel für die Covarianz ein. Dabei vereinfacht sich der Ausdruck für die Covarianz dadurch, dass $a$ jeweilen unkorreliert zu $\mu$, $m_i$ und $e$ ist. Da nur die Verwandtschaft über den Vater berücksichtigt wird, ist auch $a$ und $a_d$ unkorreliert.

$$cov(a,\tilde{y}) = cov(a,\mu + {1\over 2}a_s + {1\over n}\sum_i a_{d(i)}/2 + {1\over n}\sum_i e_i) = cov(a, {1\over 2}a_s) = {1\over 2}cov(a,a_s) = {1\over 2}var(a)$$

Für die Varianz $var(\tilde{y})$ gehen wir analog vor wie bei den wiederholten Messungen und verwenden die Formel (\ref{eq:VarBarY}).

\begin{equation} var(\tilde{y}) = \left[ t + (1-t)/n \right]\sigma_y^2 \label{eq:VarTildeY} \end{equation}

Die Intra-Klassen-Korrelation $t$ zwischen den Messungen der Halbschwestern ist hier

$$t = \frac{0.25 \sigma_a^2}{\sigma_y^2} = {1\over 4}h^2$$

Aus den bisherigen Zwischenresultaten können wir nun den Regressionskoeffizienten berechnen.

\begin{IEEEeqnarray}{rCl} b & = & \frac{{1\over 2}\sigma_a^2}{\left[ t + (1-t)/n \right]\sigma_y^2} \nonumber\ & = & \frac{{1\over 2}h^2\sigma_y^2}{\left[ {1\over 4}h^2 + (1-{1\over 4}h^2)/n \right]\sigma_y^2} \nonumber\ & = & \frac{{1\over 2}nh^2}{ {1\over 4}nh^2 + (1-{1\over 4}h^2) }\nonumber\ & = & \frac{2nh^2}{nh^2 + 4 - h^2}\nonumber\ & = & \frac{2n}{n + {(4 - h^2)\over h^2}}\nonumber\ & = & \frac{2n}{n + k} \label{eq:RegKoeffOffspring} \end{IEEEeqnarray}

wobei $k = {(4 - h^2)\over h^2}$.

Somit ist der geschätzte Zuchtwert $\hat{a}_s$ aufgrund eines Durchschnitts von Nachkommenleistungen

\begin{equation} \hat{a}_s = \frac{2n}{n + k}\ (\tilde{y}_s - \mu) \label{eq:BreedValOffspringResult} \end{equation}

Die Genauigkeit des geschätzten Zuchtwertes $\hat{a}_s$ berechnet sich als

\begin{IEEEeqnarray}{rCl} r_{a,\tilde{y}} & = & \frac{cov(a,\tilde{y})}{\sqrt{var(a)\ var(\tilde{y})}}\nonumber\ & = & \frac{{1\over 2}var(a)}{\sqrt{var(a)\ \left[ {1\over 4}h^2 + (1-{1\over 4}h^2)/n \right]\sigma_y^2}}\nonumber\ & = & \frac{{1\over 2}h^2\sigma_y^2}{\sqrt{h^2\sigma_y^2\ \left[ {1\over 4}h^2 + (1-{1\over 4}h^2)/n \right]\sigma_y^2}}\nonumber\ & = & \sqrt{\frac{nh^2}{nh^2 + (4-h^2)}}\nonumber\ & = & \sqrt{\frac{n}{n+k}} \label{eq:AccBreedValOffspring} \end{IEEEeqnarray}

\pagebreak

Zahlenbeispiel

Für unser Beispiel ist das Bestimmtheitsmass $B = r_{a,\tilde{y}}^2$. Bei $n=50$ folgt

$$B = \frac{n}{n+k}$$

Somit ist $k$ bestimmt als

$$k = \frac{n}{B} - n = \frac{50}{0.65} - 50 \approx 26.92$$

Da $k = {(4 - h^2)\over h^2}$ lässt sich $h^2$ berechnen als

$$h^2 = {4\over (k+1)} \approx 0.14$$

Verteilung der geschätzten Zuchtwerte

Wie schon erwähnt nehmen wir an, dass der geschätzte Zuchtwert folgt einer Normalverteilung mit Mittelwert $\hat{a}_s = 120$ und Varianz $var(\hat{a}_s)$ folgt.

Die Varianz des geschätzten Zuchtwertes berechnen wir als

\begin{eqnarray} var(\hat{a}_s) & = & var(b(\tilde{y}_s - \mu)) \nonumber\ & = & b^2 var(\tilde{y}_s) \nonumber\ & = & \frac{4n^2}{(n + k)^2} var(\tilde{y}_s) \nonumber\ & = & \frac{4n^2}{(n + k)^2} \left[ {1\over 4}h^2 + (1-{1\over 4}h^2)/n \right]\sigma_y^2 \approx 0.093 * \sigma_y^2 \label{eq:VarBreedValOffspring} \end{eqnarray}

wobei $\sigma_y^2$ der phänotypischen Varianz entspricht. Alle anderen Grössen in Gleichung (\ref{eq:VarBreedValOffspring}) wurden vorher berechnet.

Das 95%-Vertrauensintervall ist durch die untere Grenze $ug$ und die obere Grenze $og$ bestimmt. Diese Berechnen sich als

$$ug = \hat{a}_s - 2*\sqrt{var(\hat{a}_s)} \approx 120 - 0.61 \sigma_y$$

und analog

$$og = \hat{a}_s + 2*\sqrt{var(\hat{a}_s)} \approx 120 + 0.61 \sigma_y$$

r6ob_abbrtable$writeToTsvFile()


charlotte-ngs/ZLHS2016 documentation built on May 13, 2019, 3:33 p.m.